Bitte klappen Sie sich zusammen - Bahnfahren in Vietnam
Vietnam 15. November 2018
Ok - wir verstehen jetzt, warum die Halongbucht zum Pflichtprogramm jeder Vietnamreise gehört: Trotz Nebel und Wolken ist es hier wunderschön.


Wir starten pünktlich um 9 Uhr in Hanoi unsere ersten gut 500 KM, für die wir elf Stunden brauchen werden. Zunächst geht es mitten durch die Hauptstadt - und das ist wörtlich zu nehmen.


Wir kommen an typischer Hanoi-Architektur vorbei: Vorne schmal, nach hinten lang. Wurde mal erfunden, um Steuern zu sparen (die Steuer berechnete sich nach den an der Straße gelegenen Metern) und ist ganz gut gegen die Hitze.

Bei dieser Reisegeschwindigkeit kommt keine falsche Hektik auf....

...und man sieht sehr Unterschiedliches.




Im Zug geht es recht komfortabel zu. Die Sitze sind bequem, aber nur für kurze Zeit gibt es so viel Platz. Wenn es voller wird, muss sich die Europäerin auf asiatische Maße ordentlich zusammenfalten.

...der Speisewagen überzeugt durch entwaffnende Schlichtheit und etwas in die Jahre gekommenen Pop-Art-Chique.

Auch im normalen Wagen wird derweil fleißig geschlemmt und sogar gekocht. Aus vietnamesischen Damenhandtaschen werden komplette Kücheneinrichtungen inklusive der Gemüseabteilung eines Wochenmarktes geangelt. Die Herren ziehen dann doch eher Tütensuppe und heißes Wasser aus der Thermoskanne vor, während ein Comedian lautstark per Rail-Video wirklich alles gibt - bis er durch den Protest vietnamesischer Mitreisender auf ein erträgliches Maß gedimmt wird.

Als der Junge jedoch durch Tom und Jerry abgelöst wird, sehen wir den Sozialismus ernsthaft in Gefahr...

...aber ein Blick nach draußen beruhigt uns wieder.

Überhaupt: Während unsere kleine Welt durchs Land schaukelt... ...ziehen Reisfelder vorbei...


...kleine schicke Bahnhöfe...

...Wasserbüffel bei der Arbeit...

...sowie ihre motorisierten Kollegen.

...und wirklich sehr viele Verwandte von Donald Duck, die sicherlich alle von einer Zukunft als Ente süß-sauer träumen.
