Wenn der Motor zweimal knattert...oder "der glatzköpfige Bürgermeister"
Vietnam 27. November 2018

Hoi An ist das Venedig Asiens - so lautet es im Reiseführer. Ob der Vergleich passt, können wir nicht so genau sagen. Aber eins ist sicher: Hier gibt es Wasser. Viel Wasser. Von unten, von oben und je nach Windrichtung auch mal von vorne, seitlich oder von hinten. Der Wettergott meint es nicht gut mit uns. Er schickt Variationen, die von Wolkenbruch über seitlichen Sprühregen bis hin zu senkrechtem Nieselregen und links- oder rechtsdrehendem Dauerregen reichen.




Und da wir ohnehin dauerhaft Wasser um uns haben, genießen wir die schönen Seiten des asiatischen Venedigs mit einer Bootstour bei Nacht. Da sieht man die Wolken nicht so.


Außerdem zeigt sich die Stadt der Seidenlaternen bei Nacht von ihrer Sahneseite. Kaum ein Haus ohne Laternen.




Ein Brauch ist es, sich etwas zu wünschen und diesen Wunsch per Laterne auf dem Fluss zu den Göttern zu schicken. Wir hoffen, dass unsere Wünsche auch dort ankommen!

Auf den Geschmack gekommen, wagen wir auch bei Tag eine Bootsfahrt. Der Kapitän strahlt, als wir ihn ansprechen und bietet uns eine Rundfahrt durch Fluss und Kanäle an. Trotz "Special-Happy-Hour-Price" wissen wir, dass wir ein Vielfaches des Preises für Einheimische zahlen werden. Aber es ist für beide Seiten ein guter Deal.


Während der Fahrt gibt es Grüße zum Nachbarboot. Papa ist auch unterwegs - ein Familienbetrieb. Wir fahren vorbei an Wasserkokospalmen...




...Schweinen...

....und dem "Glatzköpfigen Bürgermeister". Mit dieser Wortschöpfung endete jedenfalls unser desaströser Versuch, unseren Hotelnamen zu übersetzen. Wir wissen zwar, dass bei uns Hotels durchaus "Röhrender Hirsch" oder "Fröhliches Gänseblümchen" heißen, ob unsere vietnamesische Unterkunft jedoch tatsächlich nach einem kahlköpfigen Ortsvorsteher benannt ist, bleibt ungewiss.

Wir schaukeln gemütlich mit knatterndem Dieselmotor dahin...

...bis sich das Knattern verändert und was nun passiert, wird während unserer Fahrt zum sich mehrfach wiederholenden Ritual: Der Kapitän versichert uns, es gebe kein Problem...

...und hängt sich achtern aus seinem Boot, um an der Schiffsschraube zu werkeln...

...dann öffnet er weiter vorne eine Klappe, setzt eine Kurbel an und versucht den Motor neu zu starten, der ihm irgendwann rauchend und stinkend den Gefallen auch tut..bis zum nächsten Stillstand.

Während dieser Sequenzen treiben wir in himmlicher Ruhe ungesteuert im Fluss und genießen den Blick auf die Schwimmwesten.
