Unterwegs

in Europa

Wo man fast nur wandern kann: Storuman

Schweden 08. August 2021

So ähnlich wird die Gründung Storumans wohl abgelaufen sein: Ein starker Urschwede hatte mit bloßer Muskelkraft und einer mächtigen Keule irgendwo im Nichts Zentralnordschwedens zwei Straßen und zwei Bahnlinien in den Wald gedroschen und weil das so leer aussah und sowieso ein Bahnhof her musste, baute man gleich noch ein paar Häuser dazu für Leute, die mit der Bahn angekommen waren, aber nicht weiterfahren konnten, weil die eine Bahnstrecke schnell stillgelegt wurde und auf der anderen nur noch ein kleiner Zug pro Tag fuhr und fährt. Da die Leute irgendwie versorgt werden mussten, kamen schnell drei Tankstellen und zwei Supermärkte dazu. Und fertig war Storuman. Im Zentrum ist immer was los…es ist nur ähnlich schwer zu erkennen wie Elche im Wald:

Storuman hat einen wunderschönen Campingplatz am dritttiefsten(!) See Schwedens; das ist übrigens eine bisher unbekannte Variante des Komparativs (vielleicht ist es auch die dritte Ableitung des Superlativs), die nur in Storuman vorkommt, womit wir schon bei den Attraktionen des Ortes wären:

So sieht dasselbe von der anderen Seite des dritttiefsten der schwedischen Binnengewässer aus:

Das gastronomische Angebot Storumans ist nicht verwirrend: Um Platz zu sparen ist die Pizzeria im Bahnhof untergebracht und dem Thai-Imbiss-Wagen hat man eine beschauliche Ecke auf einem Parkplatz im Zentrum(!) zugewiesen.

Kommen wir deshalb zu DEM Freizeispaß in Storuman: Wandern!

Man kann natürlich ein Stück um den dritttiefsten See Schwedens wandern, aber man kann auch drüber gehen, weil er über mehrere durch Straßen und Brücken verbundene Inseln verfügt:

Man kann aber auch auf denBerg wandern, dafür muss man am Bahnhof vorbei:

Auf den Berg kommt kann man über Loipen, auf denen einst gewiss der hier geborene Weltklasse-Biathlet Björn Ferry trainiert hat, allerdings hat der das sicher mit Schnee gemacht, was natürlich viel einfacher ist als ohne.

…selbst das Stehen fällt schwer, weshalb dieser Baum wohl vor Erschöpfung umgefallen ist:

Aber bevor uns das passiert, gibt es ganz oben die Rettung mit Aussicht auf den dritttiefsten See Schwedens:

Im Winter ginge es bergab sicher schneller, aber es wäre auch viel kälter…

…und es gäbe keinen solchen Sonnenuntergang in Storuman, am dritttiefsten See Schwedens!