Zwergendasein
Andorra 16. August 2022

Wir fahren in den größten der fünf europäischen Zwergstaaten. Nachdem es durch einsame nordspanische Pyrenäenlandschaften gegangen ist, kommt die erste Überraschung: Eine richtige spanische Zollstation. Andorra ist Niedrigsteuergebiet.

Und dann zeigt der Zwerg, dass er selbst Grenzübergangsstationen mitten in Europa bauen kann, die den Vergleich zu denen der DDR nicht scheuen müssen:

Allerdings brauchen die Andorraner auch nur zwei solcher Stationen, denn es gibt nur eine Straße durch das Land. Das eine Ende ist in Spanien, das andere in Frankreich. Wir sind drin.

Es geht mit den Kuriositäten weiter: Fahrspuren für beide Richtungen.

Fußgängerampeln, die auch mit Leuchtspuren am Boden zeigen, ob man gehen oder stehen soll. Das ist ein toller Service.

Nächste gute Nachricht: Unser Hotel ist im schönsten Gebäude der Hauptstadt und im Umkreis von 100 Metern befinden sich vier Apotheken:

Im Hotelzimmer erwartet uns eine Aussicht ins Grüne mit besonderem Flair (wer genau hinsieht, erkennt am Boden des etwa 15 Meter tiefen Aussichtsschachts ein pflanzenähnliches … Ding).

Blick nach oben:

Nun aber zur Stadt, die nicht einfach zu beschreiben ist. Am besten stellt man sich vor, man hätte die zehn unbegabtesten Architekten der Welt unter Drogen gesetzt und gezwungen, ihre miesesten Entwürfe zusammen in die Tat umzusetzen. Einzige Vorgabe: Es müssten eine riesige Shopping-Mall und 47 Tankstellen dabei sein. Das Ganze hätte man dann komplett in einer Wüste zusammenbebaut und in einem Stück in ein bis dahin friedliches Pyrenäental zwischen Frankreich und Spanien gerammt:








Wir sind in einer wirklich hässlichen Stadt gelandet und das mit Absicht, denn hier wollte unbedingt jemand mal seinen Geburtstag verbringen, weil Andorra was ganz besonderes ist, der größte der Zwerge.
