Tschüss Mandy!
Australien 16. Oktober 2018
Campen ist ja so eine Sache für sich. Es bietet viel Freiheit und Flexibilität. Man kann an Orten mit Aussichten übernachten, die kein Hotel ermöglichen kann. Gibt man dem Gefährt dann noch einen Namen, werden Mängel doch gleich zu charmanten Eigenheiten und Fehlfunktionen zu liebenswerten Macken. Da wird dann wahlweise nach Region die Klimaanlage bzw. Heizung, die einem landenden Hubschrauber auf dem Dach ähnelt, zur sanften Schlafmusik erklärt. Der undichte Abwasserschlauch zur ökologisch wertvollen Wassersparmaßnahme und die ebenfalls eher sparsamen Platzverhältnisse zur Beweglichkeitsübung und zum Faszientraining. Auch Campinplätze muss man mal erlebt haben. Wir haben viele davon gesehen. Eines hatten sie in Australien alle gemeinsam: die Speedqueen. Sie ist schnell, sie macht ein riesiges Getöse und kostet immer(!) genau vier Dollar (also 4 1Dollar-Münzen!). Speedqueen scheint ein Monopol auf Waschmaschinen in Campwaschsalons zu haben. Sie ist zentraler Sammelpunkt aller häufig nach langen Fahrten gestrandeten Campern aus aller Welt. Die immer wieder neue Frage - trotz gleichbleibendem Modell - wie man sie denn nun zur Arbeit bringt, verbindet, schafft Kontakte und ist gleichzeitig eine vertraute Konstante auf der gesamten Fahrt. Campen ermöglich sehr viele Naturerfahrungen - wir waren von allen erdenklichen Tieren umzingelt und wurden von Naturgeräuschen oder tollen Sonnenaufgängen geweckt. Was sind da schon ein paar Sandstürme, Fliegen ohne Ende, prasselnder Regen oder eiskalte Füße... Aber jetzt ist Schluss. Wir geben Mandy schweren Herzens nach 30 Tagen und 8000km ab. Aber wir schauen auch nach vorne : auf warme Duschen, Platz, um sich gemeinsam in einem Raum umdrehen zu können, und Betten, die nicht eher für asiatische Körperlängen ausgelegt sind. Good bye treues Mädchen. Hast uns über Stock und Stein den langen Stuarthigway quer durch den Kontinent begleitet!








